12. März 2017 | Interview | Politik

Wählen gehen? Der Niedergang des Parteiensystems: Andreas Popp im Gespräch mit Michael Vogt

Am 24. September 2017 finden in Deutschland die nächsten Bundestagswahlen statt. Andreas Popp legt in einer hochspannenden Diskussion mit Michael Vogt die unterschiedlichen „Typen“ der Machtinhaber dar. In einfachen Worten erläutert er ein immer komplizierter werdendes Politiksystem, welches offenbar kaum noch ethische und moralische Grenzen gegenüber den Bürgern zu kennen scheint. Das Volk ist verunsichert. Ein neuer Begriff wird hier vorgestellt: Vom Schranz ist die Rede, einem Politikertypus, der von einer schweren Krankheit betroffen zu sein scheint. Ein Wahlgang wird damit obsolet.

Viele Menschen im Land sind stark verunsichert, wen, oder, ob sie überhaupt wählen gehen sollen. Angesichts der ungebremsten Masseneinwanderung, angesichts zahlloser weiterer, unerklärbarer Entscheidungen der Machtinhaber stellt sich vielen immer deutlicher die Frage: Sind unsere Staatsvertreter wirklich auch Volksvertreter? Wem nützen sie wirklich? Treffen sie ihre oft einsamen Entscheidungen wirklich für die Menschen im Land, oder geht es ihnen in erster Linie um ihr eigenes Wohl?

Wer auf Besserung im Land hofft, zum Beispiel durch die Wahl einer anderen Partei, steht am Ende doch wieder fassungslos vor der Tatsache, dass es immer und überall diese Menschen gibt, die sich nehmen, was sie haben wollen, Macht ansammeln, Cliquen bilden und ihre Vorteile und Positionen ausbauen und befestigen. Auf diese Weise entstehen, in immer neuer Verkleidung, stets wieder die alten Strukturen, die zur Ausübung von Unterdrückung, Ausbeutung und Bevormundung dienen. Was früher die Feudalherren, und deren Verwalter und Geldeintreiber waren, sind heute die Parteien und die Behörden. Die Pfründe zu sichern steht heute offenbar an oberster Stelle, die Seilschaften in den Parteien leisten da Großes.

Aber auch die vielgerühmte Institution, die eigentlich die Stimme und Schwert des Volkes und dessen ehrlicher Berichterstatter sein sollte, die „freie Presse“, hat sich in diesen Seilschaften so gemütlich eingerichtet, dass die Grenzen zwischen den Partei- Schranzen und den Medienbossen vollkommen verschwommen sind. Die Parteien und die Medien haben sich den Staat auf dem Rücken der steuerzahlenden Bürger zur Beute gemacht. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel gegen das „Pack“ in der Gosse. Die Geschichtsbücher sind voll von Beispielen in Dekadenz untergehender Reiche.

(Mit diesem „überzeichneten“ Aufsatz zum „Schranz“ regt der Autor Josef A. Schmelzer zum Nachdenken an: www,wissensmanufaktur.net/media/pdf/Schranz.pdf)