7. September 2016 | Politik

EU-Experten und Medien schätzen Brexit erwartungsgemäß falsch ein.

Im Juni 2016 verfasste der Autor dieses Textes einen kurzen Spontankommentar zum Brexit aus ökonomischer Sicht, da sich die „Qualitäts“-Medien nahezu überschlugen, einen wirtschaftlichen Untergang Großbritanniens zu prognostizieren. Man braucht wahrlich über keinen hohen Sachverstand zu verfügen, um diesen Unsinn zu entlarven.

Kurze Beispiele:

Am 10.6.2016 Bundesfinanzminister Schäuble zu der bevorstehenden Abstimmung:

„Brexit“ würde „jeden hart treffen“

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU („Brexit“) gewarnt. „Ein ‚Brexit‘ wäre hart für jedermann – vor allem aber für Großbritannien“, sagte Schäuble heute in Berlin auf einer Investorenkonferenz der Deutschen Bank und stellte klar: „Drin heißt drin und raus heißt raus.“

Das titelt die Welt am 16.6.2016

Brexit: Steht Großbritannien vor dem Untergang?

Egal, wie das Referendum in Großbritannien ausgeht – es gibt kein schnelles Zurück zur Normalität. Zu tief sind die Gräben…

Die Wissensmanufaktur dagegen völlig gegen den Mainstream am 24.6.2016

Nach Brexit-Entscheidung: Die Briten verlassen nicht Europa

Kommentar von Andreas Popp

Großbritannien verzeichnet seit vielen Jahren ein Außenhandelsdefizit. Das bedeutet, dass dieses Land mehr Waren importieren muss, als es im Ausland verkaufen kann. Die Abwertung des britischen Pfundes kann diese dramatische Entwicklung der vergangenen Jahre korrigieren…

…Vielen Menschen ist aufgrund der verworrenen Wirtschaftsdogmen völlig entgangen, dass eine Auf- oder Abwertung einer Währung gegenüber dem Ausland nicht bedeutet, dass dadurch im Binnenland die Brötchen teurer oder billiger werden. Aufgrund der Abwertung des Pfundes, welches nun nicht mehr so stark von der EU-Krake beeinflusst werden kann, könnte man die Lohnkosten in Großbritannien für die arbeitende Klasse massiv erhöhen, wodurch die Binnennachfrage angekurbelt würde. Das ganze würde die britischen Produktpreise im Ausland nicht einmal erhöhen, aber der britische Mittelstand würde positive Erfolge vermelden können…

Dieser Kommentar verursachte einige Irritationen, doch nun treten diese Veränderungen ein.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten am 01.09.16:

„Großbritannien: EU-Austritt gibt Industrie einen kräftigen Schub

Die britische Industrie macht nach dem ersten Brexit-Schock dank des schwächeren Pfund viel Boden gut. Der Markit-Einkaufsmanagerindex stieg im August überraschend kräftig um fünf auf 53,3 Zähler, wie das Institut am Donnerstag zur Umfrage unter gut 600 Betrieben mitteilte. Einen größeren Sprung nach oben gab es in der fast 25-jährigen Geschichte der Datenerhebung nicht. Das Barometer liegt nun auf dem höchsten Stand seit Oktober 2015 und signalisiert mit einem Wert über 50 Punkten wieder Wachstum. „Industriefirmen und ihre Kunden kehren langsam wieder zum Business as usual zurück“, sagte Markit-Ökonom Rob Dobson. Viele Unternehmen hätten Arbeit, die im Juli verschoben worden sei, wieder aufgenommen.

Das gab dem Pfund Auftrieb. Die britische Währung kletterte um bis zu ein Prozent auf 1,3265 Dollar. Der Kurs war nach dem Ja der Briten zum EU-Austritt zeitweise auf 1,2798 Dollar gesunken und notierte damit so niedrig wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr. Die Aufwertung seither summiert sich auf etwa 2,5 Prozent.“

Natürlich kritisiere ich unser destruktives ökonomisches System und schlage Alternativen vor, aber selbst auf der Basis dieser „Unordnung“, die nach wie vor an den Universitäten dogmatisch gelehrt wird, fällt es besonders auf, wenn nicht einmal deren Spielregeln sauber kommuniziert werden.

Es sollte wieder einmal deutlich gemacht werden, dass eine Währung immer(!) zur jeweiligen Wirtschaftskraft passen muss. Nur durch Auf- und Abwertungsmöglichkeiten der jeweiligen Währungsräume ist eine gerechtere Verteilung der Profite an alle Leistungsträger möglich.

Ebenso wie die ökonomischen Zusammenhänge propagandistisch falsch dargestellt werden, sollte man auch die offiziellen Darstellungen der politischen Hintergründe auf eine logische Basis stellen.
Die EU als NATO-Einheit (und mehr ist sie nicht) sollte dringend großflächig in Ihrem Charakter erkannt, diskutiert und aufgelöst werden, wobei die Zersetzungsprozesse der EU bereits  vor unseren Augen ablaufen. Die Frage ist nur, ob dieser Vorgang völlig chaotisch von statten geht, da die EU-„Parlamentarier“ offenbar nicht einmal erkannt haben, welcher Macht sie dienen. Das wäre auch geordnet möglich, indem im ersten Schritt die Medien ihrer eigentlichen vorgetäuschten Verpflichtung der unabhängigen Information nachkämen, statt den Konzernen zu dienen, die privatrechtliche Verträge über die öffentlichen Gesetze gestellt haben.

Erst nach einer Eliminierung dieses Infektionsherdes EU könnten wir uns wieder einem gemeinsamen Europa zuwenden, welches jedes für sich in einer klaren Nationalstaatlichkeit in Freundschaft verbunden wäre, wie es den Naturgesetzen der verschiedenen Völker mit den jeweiligen  Mentalitäten entsprechen würde. Stattdessen bedient man sich jedoch dem althergebrachten Teile und Herrsche Spiel gegen die Menschheit und somit gegen ein friedliches Zusammenleben.

Wir erleben z.B. zurzeit eine von den Regierungen umgesetzte rassistisch motivierte Zwangsvermischung der verschiedenen Völker zu entwurzelten Bevölkerungen, worunter letztlich alle Menschen jedweder Hautfarbe leiden. Die EU und die NATO jedoch sind zwei Seiten derselben Medaille. Eine Unterscheidung zwischen der EU und Europa findet überhaupt nicht statt, auch nicht über die Hintergründe zur transatlantischen Achse. Wer sich mit dieser Geschichte auseinandersetzt, erkennt schnell die Zusammenhänge der EU-Krake.

Auch ich bin für eine Globalisierung, solange es um Frieden, Umweltschutz und Humanität geht, aber eben nicht uneingeschränkt beim Profit, wie wir es zurzeit z.B. in der Kriegs- und Einwanderungsindustrie erleben müssen.

Andreas Popp

 

siehe auch Interview bei Quer-Denken.tv: