24. Juni 2016 | Politik | Wirtschaft

Brexit: Die Briten verlassen nicht Europa

Großbritannien verzeichnet seit vielen Jahren ein Außenhandelsdefizit. Das bedeutet, dass dieses Land mehr Waren importieren muss, als es im Ausland verkaufen kann. Die Abwertung des britischen Pfundes kann diese dramatische Entwicklung der vergangenen Jahre korrigieren. Partizipieren wird vor allem die britische Bevölkerung, deren Wettbewerbsfähigkeit nun durch niedrigere Preise auf den Weltmärkten erhöht wird, wenn nicht wieder die tatsächlichen Europagegner der EU-Administration dazwischen grätschen. Vielen Menschen ist aufgrund der verworrenen Wirtschaftsdogmen völlig entgangen, dass eine Auf- oder Abwertung einer Währung gegenüber dem Ausland nicht bedeutet, dass dadurch im Binnenland die Brötchen teurer oder billiger werden.

Aufgrund der Abwertung des Pfundes, welches nun nicht mehr so stark von der EU-Krake beeinflusst werden kann, könnte man die Lohnkosten in Großbritannien für die arbeitende Klasse massiv erhöhen, wodurch die Binnennachfrage angekurbelt würde. Das ganze würde die britischen Produktpreise im Ausland nicht einmal erhöhen, aber der britische Mittelstand würde positive Erfolge vermelden können.

Diese Entwicklung könnte dann auch Ansporn sein, einen Grexit, Frexit oder Dexit in Erwägung zu ziehen, um endlich wieder eine gesunde europäische Freundschaft der einzelnen Staaten zu gewährleisten, wie es vor der EU-Administration schon war. Denn dieses wäre die Folge, wenn man endlich wieder vernünftige Wechselkurse zulassen würde. Natürlich wäre die Großindustrie nun gefordert, wieder unternehmerische Risiken bei Exporten zu kalkulieren, wie es das EU-sozialistische Monster die ganzen Jahre verhinderte, aber letztlich sollte es nicht nur um die Dividenden der Großaktionäre gehen, sondern auch um die Menschen, eines Landes, die man von Seiten der EU-Funktionäre von Beginn an außen vor ließ.

Mit dem Brexit allein ist es natürlich nicht getan, aber durch diese Entwicklung der Re-Regionalisierung könnte man die EU-Elite erst einmal mit anderen Dingen beschäftigen, statt mit der generalstabsmäßigen Zerstörung der physischen Ökonomie, in der die spekulativen Staaten die produktiven Regionen an die Wand spielen.

Es ist zu hoffen, dass endlich erkannt wird, dass eine Freundschaft der europäischen Völker nicht durch die Brüsseler EU gefördert wird, sondern nur im Rahmen multilateraler souveräner Staaten möglich ist. Das Ganze nach demokratischen Prinzipien im Rahmen einer Republik. Unter diesen Umständen wäre dann der nächste Schritt, die ökonomischen Prinzipien insgesamt auf die Diskussionsebene bringen, wie es die Wissensmanufaktur z.B. im Plan B veröffentlichte.

Aktuell ist eines wichtig: Die EU sollte man nicht mit Europa verwechseln.

Ihr Andreas Popp, 24.6.2016

 

Update, 23.07.2016, Interview bei quer-denken.tv: